Berufsbild „Selcher/in“
Ausbildung und Voraussetzungen
Ein/e Selcher/in, auch bekannt als Räucherer/in oder Wurstmacher/in, ist ein/e Facharbeiter/in, der/die in der Herstellung von geräucherten Fleisch- und Wurstwaren tätig ist. Der klassische Ausbildungsweg für diesen Beruf ist eine duale Ausbildung zum/zur Fleischer/in mit Schwerpunkt Räucherei. Diese dauert in der Regel drei Jahre und kombiniert praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischen Kenntnissen aus der Berufsschule. Ein bestimmtes Studium ist nicht erforderlich, jedoch können weiterführende Qualifikationen, beispielsweise im Bereich Lebensmitteltechnologie oder Ernährung, hilfreich sein.
Aufgaben
Selcher/innen sind verantwortlich für das Herstellen, Verarbeiten und Veredeln von Fleischwaren. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf Räucher- und Pökelverfahren. Zu den Hauptaufgaben gehören:
– Auswahl und Vorbereitung der Rohwaren
– Durchführung des Pökelns und Marinierens
– Bedienung der Räucheranlagen
– Qualitätskontrolle der fertigen Produkte
– Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften
– Dokumentation und Lagerung der Produkte
Gehalt
Das Gehalt eines/r Selcher/in variiert je nach Region, Unternehmensgröße und Berufserfahrung. Einsteiger/innen können mit einem Bruttojahresgehalt von etwa 24.000 bis 30.000 Euro rechnen. Mit steigender Erfahrung und beruflicher Weiterbildung sind auch höhere Verdienste möglich, die in Spitzenpositionen bis zu 45.000 Euro brutto jährlich betragen können.
Karrierechancen
Berufserfahrene Selcher/innen haben diverse Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Sie können sich auf bestimmte Techniken oder Produkte spezialisieren oder in Führungspositionen aufsteigen, beispielsweise als Abteilungsleiter/in in industriellen Fleischereien. Zudem besteht die Möglichkeit, durch Weiterbildungen, etwa als Meister/in oder Techniker/in, die Fachkompetenz zu erweitern und die Karriereleiter weiter nach oben zu steigen.
Anforderungen
Selcher/innen sollten ein hohes Maß an handwerklichem Geschick, Sorgfalt und Liebe zum Detail mitbringen. Weiterhin ist ein gutes Verständnis für Hygienevorschriften und ein Sinn für Lebensmittelqualität unerlässlich. Körperliche Belastbarkeit und Arbeit in temperierten Umgebungen gehören ebenso zu den Anforderungen dieses Berufes.
Zukunftsaussichten
Da Verbraucher zunehmend Wert auf hochwertige und traditionelle Lebensmittel legen, bleibt der Beruf des/der Selcher/in gefragt. Auch der Trend zur Regionalität und Nachhaltigkeit stärkt das Berufsfeld. Allerdings ist der Markt stark von technologischen Entwicklungen und Automatisierung betroffen. Eine ständige Weiterbildung und Anpassung an neue Methoden sind daher entscheidend für den weiteren Erfolg in diesem Beruf.
Häufig gestellte Fragen
Welche Ausbildungsstätten bieten die Ausbildung zum/zur Selcher/in an?
Die Ausbildung zum/zur Selcher/in wird im Rahmen der Fleischerlehre in Fleischereien, Metzgereien und speziellen Berufsschulen angeboten. Eine Berufsausbildung bei einem regionalen Fleischermeister ist ebenfalls möglich.
Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf?
Ja, es gibt verschiedene Weiterbildungen, z.B. zum Betriebswirt im Handwerk, zum Techniker für Fleischereitechnik oder zum Meister in der Fleischverarbeitung, die zusätzliche Karrierewege eröffnen.
Welche weiteren Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen für Selcher/innen?
Selcher/innen können in der industriellen Fleischverarbeitung, in traditionellen Metzgereien, bei spezialisierten Produzenten von Feinkost sowie im Qualitätsmanagement von Lebensmittelunternehmen tätig sein.
Synonyme für Selcher/in
- Räucherer/in
- Wurstmacher/in
- Fleischveredler/in
- Pökler/in
**Fleischverarbeitung**, **Lebensmittelproduktion**, **Handwerk**, **Räucherei**, **Feinkost**, **Karrierechancen**, **Hygiene**, **Qualitätskontrolle**
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Selcher/in:
- männlich: Selcher
- weiblich: Selcherin
Das Berufsbild Selcher/in hat die offizielle KidB Klassifikation 29232.