Sargtischler/in

Berufsbild Sargtischler/in

Der Beruf des Sargtischlers oder der Sargtischlerin ist ein spezialisiertes Handwerk innerhalb des Tischlereigewerbes. Die Kernaufgabe besteht in der Herstellung von Särgen und anderen holzbasierten Produkten für Bestattungen. Diese Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Präzision, Sensibilität und Verständnis für die Bedürfnisse der Hinterbliebenen.

Voraussetzungen: Ausbildung und Studium

Für die Tätigkeit als Sargtischler/in ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung als Tischler/in erforderlich. Diese duale Ausbildung dauert in Deutschland drei Jahre und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Das Tätigkeitsfeld kann durch Zusatzqualifikationen und Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich der Bestattungskultur oder -pädagogik erweitert werden. Ein Studium ist für diesen Beruf nicht zwingend erforderlich, könnte aber in fachnahen Bereichen wie Holztechnik von Vorteil sein.

Aufgaben

  • Herstellung von Särgen nach traditioneller Handwerkskunst oder modernen Designs
  • Verarbeitung und Auswahl der geeigneten Holzmaterialien
  • Veredelung und Dekoration von Särgen nach Kundenwunsch
  • Zusammenarbeit mit Bestattungsinstituten
  • Beratung der Hinterbliebenen hinsichtlich der Sargauswahl

Gehalt

Das Gehalt eines Sargtischlers variiert je nach Region und Erfahrung. Im Durchschnitt ist mit einem Bruttomonatsgehalt von etwa 2.000 bis 3.000 Euro zu rechnen. Gehälter können durch spezialisierte Tätigkeiten oder Zusatzqualifikationen erhöht werden.

Karrierechancen

Die Karrierechancen für Sargtischler/innen sind vielfältig. Sie können sich auf die Herstellung bestimmter Sargmodelle spezialisieren oder in beratender Tätigkeit bei Bestattungshäusern arbeiten. Alternativ steht der Weg in die Selbstständigkeit offen, etwa durch die Eröffnung einer eigenen Tischlerei oder als Zulieferer für Bestattungsunternehmen.

Anforderungen

  • Handwerkliches Geschick und Detailgenauigkeit
  • Einfühlungsvermögen und Sensibilität im Umgang mit Trauernden
  • Gute Kenntnisse über Holzarten und deren Verarbeitung
  • Kreativität bei der Gestaltung individueller Särge
  • Physische Belastbarkeit

Zukunftsaussichten

Die Nachfrage nach spezialisierten Dienstleistungen im Bestattungswesen bleibt stabil, da das Thema Tod unausweichlich ist. Die Branche hat jedoch zukünftig Potential für ökologische und individuelle Sarglösungen, was innovative und kreative Sargtischler/innen besonders interessant macht. Digitalisierung und Online-Angebote könnten ebenfalls neue Geschäftsfelder eröffnen.

Fazit

Der Beruf des Sargtischlers ist eine anspruchsvolle Handwerkstätigkeit mit einer stabilen Marktnachfrage. Besonders geeignet ist die Tätigkeit für Personen, die handwerkliches Geschick mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen kombinieren wollen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Sargtischler/in?

Die Ausbildung zum/zur Tischler/in, die Grundlage für die Tätigkeit als Sargtischler/in, dauert in der Regel drei Jahre.

Gibt es spezialisierte Weiterbildungsmaßnahmen für Sargtischler/innen?

Ja, es gibt verschiedene Weiterbildungsoptionen, etwa im Bereich Bestattungspädagogik oder spezielle Kurse zu nachhaltigen Bestattungsformen.

Welche Materialkenntnisse sind als Sargtischler/in wichtig?

Wichtige Kenntnisse umfassen verschiedene Holzarten und deren Verarbeitungsmöglichkeiten, sowie Kenntnisse über Beschläge und Dekorationsmaterialien.

Kann man als Sargtischler/in selbstständig werden?

Ja, es ist möglich, sich mit einer eigenen Tischlerei selbstständig zu machen oder als Zulieferer für Bestattungsunternehmen zu arbeiten.

Mögliche Synonyme

  • Bestattungstischler/in
  • Sargbauer/in
  • Sargmacher/in
  • Sargfertiger/in

Kategorisierung

Handwerk, Bestattungswesen, Holzverarbeitung, Trauerbegleitung, Design, Einfühlungsvermögen

genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Sargtischler/in:

  • männlich: Sargtischler
  • weiblich: Sargtischlerin

Das Berufsbild Sargtischler/in hat die offizielle KidB Klassifikation 22342.