Nonne

Überblick über das Berufsbild der Nonne

Eine Nonne zu werden, ist weniger ein Beruf im herkömmlichen Sinne als vielmehr eine Berufung. Dennoch gibt es bestimmte Strukturen und Anforderungsprofile, die traditionell mit diesem Lebensweg verbunden sind. Nonnen leben in klösterlichen Gemeinschaften und widmen ihr Leben der religiösen und sozialen Tätigkeit.

Voraussetzungen und Ausbildung

Die erste Voraussetzung für den Eintritt in einen Orden ist ein tiefes religiöses Interesse und eine Berufung, das Leben Gott zu widmen. In der Regel müssen Bewerberinnen volljährig sein und die grundlegende Schulbildung abgeschlossen haben. Einige Orden setzen auch einen bestimmten Bildungsgrad voraus, zum Beispiel eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium. Die Ausbildung zur Nonne erfolgt durch die Postulatur, das Noviziat und schließlich durch das Ablegen der Gelübde.

– **Postulatur**: Eine Zeit, in der die Aspirantin das Klosterleben kennenlernen kann, ohne besondere Bindungen.
– **Noviziat**: Eine formelle Ausbildungsphase, die in der Regel zwei Jahre dauert. In dieser Zeit lebt die Novizin im Kloster und erlernt die Regeln und Gewohnheiten des Ordens.
– **Gelübde**: Nach erfolgreichem Abschluss des Noviziats legen Nonnen zeitliche und später ewige Gelübde ab, die Keuschheit, Armut und Gehorsam umfassen.

Aufgabenbereich

Nonnen übernehmen vielfältige Aufgaben, die je nach Orden und Kloster variieren können. Typische Tätigkeiten umfassen:

– **Gebet und Meditation**: Ein großer Teil des Lebens einer Nonne ist dem Gebet gewidmet.
– **Gemeinschaftliches Leben**: Arbeiten im Kloster, wie in der Küche oder im Garten, und gemeinsame Tätigkeiten mit anderen Schwestern.
– **Bildung und Erziehung**: Einige Nonnen sind im Bildungsbereich tätig, z.B. als Lehrerinnen oder Ausbilderinnen.
– **Soziale Arbeit**: Tätigkeiten in Krankenhäusern, Altenheimen oder in Hilfsprojekten für Bedürftige.

Gehalt und finanzielle Aspekte

Nonnen verdienen im klassischen Sinne kein Gehalt, da sie im Rahmen ihrer Gelübde auf persönlichen Besitz verzichten. Die materielle Versorgung wird durch den Orden oder das Kloster sichergestellt. Dazu gehören Unterkunft, Verpflegung und ggf. ein kleines Taschengeld. In einigen Ordensgemeinschaften existieren jedoch Verdienstmöglichkeiten durch die Arbeit in klostereigenen Betrieben wie Landwirtschaft, Bildungsinstitutionen oder Handwerksbetrieben.

Karrierechancen

Die Karrierepfade innerhalb einer klösterlichen Gemeinschaft sind weniger auf weltlichen Aufstieg, sondern eher auf spirituelle Entwicklung fokussiert. Mögliche Positionen sind z.B.:

– **Novizenmeisterin**: Verantwortlich für die Ausbildung neuer Klostermitglieder.
– **Äbtissin**: Die Leitung des Konvents oder einer klösterlichen Gemeinschaft.
– **Beauftragte für klösterliche Aufgaben**, wie die Leitung von sozialen Projekten oder Bildungseinrichtungen.

Anforderungen an die Stelle

– **Religiöse Berufung und Spiritualität**: Eine authentische Motivation, im Kloster zu leben.
– **Anpassungsfähigkeit**: Fähigkeit, sich in die Gemeinschaft einzufügen und die klösterlichen Regeln zu befolgen.
– **Selbstdisziplin und Eigenmotivation**: Wichtige Faktoren für den Alltag im Kloster.
– **Physische und psychische Gesundheit**: Um die Anforderungen des klösterlichen Lebens zu bewältigen.

Zukunftsaussichten

Die Zahl der Ordensberufungen hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen, was zu einem Rückgang der Gemeinschaften geführt hat. Trotzdem besteht in vielen Ordensgemeinschaften ein Bedarf an neuen Nonnen. Durch eine stärkere Öffnung gegenüber der Öffentlichkeit und neue soziale Medien besteht die Möglichkeit, den Beruf in neuem Licht darzustellen und neue Berufungen zu gewinnen.

Fazit

Das Leben als Nonne ist geprägt von einer besonderen Hingabe an den Glauben und einer klösterlichen Gemeinschaft. Während finanzielle Anreize gering sind, bietet der Beruf spirituelle Erfüllung sowie eine enge Gemeinschaft. Mit Herausforderungen durch demografische Veränderungen bietet der Beruf dennoch attraktive Möglichkeiten für Menschen mit einer ausgeprägten religiösen Berufung.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, Nonne zu werden?

Für die Ausbildung zur Nonne sind in der Regel die Phasen Postulatur und Noviziat erforderlich, die zusammen mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen.

Gibt es ein Mindestalter, um Nonne zu werden?

Ja, häufig ist die Volljährigkeit eine Voraussetzung, also ein Mindestalter von 18 Jahren.

Erhält eine Nonne ein Gehalt?

Nonnen erhalten kein Gehalt im herkömmlichen Sinne. Sie sind Teil einer klösterlichen Gemeinschaft, die ihnen Unterkunft und Verpflegung bietet.

Können Nonnen wieder in das weltliche Leben zurückkehren?

Ja, durch die Lösung der Gelübde ist ein Austritt aus der Ordensgemeinschaft und die Rückkehr in das weltliche Leben möglich.

Synonyme

**Religiös, Klostergemeinschaft, Gelübde, Berufung, Gebet, Spiritualität, soziale Arbeit**

genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Nonne:

  • männlich: Nonne
  • weiblich: Nonne

Das Berufsbild Nonne hat die offizielle KidB Klassifikation 83332.