Verteilung deutscher und ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen und Universitäten

Eine Analyse des statistischen Bundesamtes zur Verteilung deutscher und ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen und Universitäten im Wintersemester 2022/2023 gibt sehr tiefe Einblicke in die Gesamtzahl der Studenten und Studentinnen. Basierend auf den überprüften Zahlen und Prozentsätzen ergibt sich folgendes Bild:

Hochschularten und Verteilung

  1. Universitäten:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 1.634.255
    • Deutsche Studierende: 886.068 (ca. 54,2 %)
    • Ausländische Studierende: 748.187 (ca. 45,8 %)
  2. Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen):
    • Gesamtzahl der Studierenden: 965.079
    • Deutsche Studierende: 516.158 (ca. 53,5 %)
    • Ausländische Studierende: 448.921 (ca. 46,5 %)
  3. Kunsthochschulen:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 35.498
    • Deutsche Studierende: 21.441 (ca. 60,4 %)
    • Ausländische Studierende: 14.057 (ca. 39,6 %)
  4. Pädagogische Hochschulen:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 39.789
    • Deutsche Studierende: 20.359 (ca. 51,2 %)
    • Ausländische Studierende: 19.430 (ca. 48,8 %)
  5. Theologische Hochschulen:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 1.992
    • Deutsche Studierende: 1.051 (ca. 52,8 %)
    • Ausländische Studierende: 941 (ca. 47,2 %)
  6. Verwaltungsfachhochschulen:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 61.946
    • Deutsche Studierende: 31.061 (ca. 50,1 %)
    • Ausländische Studierende: 30.885 (ca. 49,9 %)
  7. Alle Hochschulen zusammen:
    • Gesamtzahl der Studierenden: 2.738.559
    • Deutsche Studierende: 1.476.138 (ca. 53,9 %)
    • Ausländische Studierende: 1.262.421 (ca. 46,1 %)
  • Hochschulen insgesamt: Ein fast gleichmäßiger Anteil deutscher und ausländischer Studierender zeigt die hohe Attraktivität des deutschen Hochschulsystems für internationale Studierende.
  • Kunsthochschulen: Diese haben mit 39,6 % einen relativ hohen Anteil ausländischer Studierender, was auf die internationale Beliebtheit künstlerischer Studiengänge hinweist.
  • Pädagogische und theologische Hochschulen: Beide weisen ein annähernd ausgeglichenes Verhältnis zwischen deutschen und ausländischen Studierenden auf, was auf eine stärkere Internationalität in diesen spezialisierten Bereichen hindeutet.
  • Verwaltungsfachhochschulen: Der fast gleiche Anteil deutscher und ausländischer Studierender zeigt die breite Zugänglichkeit dieser Hochschulen für alle Studierenden.

Weitere interessante Daten aus der Destatis-Erhebung zur Verteilung deutscher und ausländischer Studenten

1. Regionale Verteilung

Die Verteilung deutscher und ausländischer Studierender nach Region zeigt deutliche Unterschiede. Diese können auf die Attraktivität einzelner Hochschulen und regionaler Gegebenheiten zurückzuführen sein:

  • Bundesländer mit höchsten Studierendenzahlen: Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen führen mit einer hohen Anzahl deutscher und ausländischer Studierender.
  • Internationalität: Besonders in städtischen Regionen wie Berlin oder München ist der Anteil ausländischer Studierender deutlich höher. Dies könnte an der Internationalisierung der dortigen Hochschulen und ihrer globalen Vernetzung liegen.
  • Fachhochschulen und Universitäten: Diese sind über die Regionen unterschiedlich verteilt, was ebenfalls zur regionalen Diversität beiträgt.

2. Hochschularten

Die verschiedenen Hochschultypen zeigen signifikante Unterschiede in der Verteilung der Studierenden:

  • Universitäten:
    • Diese dominieren in der Gesamtzahl der Studierenden (1.634.255).
    • Mit 45,8 % ausländischen Studierenden stellen sie eine der internationalsten Hochschularten dar.
  • Fachhochschulen:
    • Diese haben ebenfalls eine hohe Gesamtzahl (965.079).
    • Der Anteil ausländischer Studierender liegt hier bei 46,5 %.
  • Kunsthochschulen:
    • Mit 35.498 Studierenden sind sie die kleinste Gruppe, haben jedoch einen relativ hohen Anteil ausländischer Studierender (39,6 %).
  • Spezialisierte Hochschulen:
    • Pädagogische und theologische Hochschulen sowie Verwaltungsfachhochschulen zeichnen sich durch eine fast gleichmäßige Verteilung deutscher und ausländischer Studierender aus. Besonders bemerkenswert ist der internationale Anteil an pädagogischen Hochschulen (48,8 %).

3. Geschlechterverteilung bei den Studierenden

Die Verteilung männlicher und weiblicher Studierender zeigt interessante Muster:

  • Deutsche Studierende:
    • Es gibt ein leichtes Übergewicht weiblicher Studierender, was einen Trend in Richtung höherer weiblicher Bildungsbeteiligung bestätigt.
  • Ausländische Studierende:
    • Der Anteil männlicher Studierender ist bei ausländischen Studierenden tendenziell höher. Besonders in ingenieurwissenschaftlichen und technischen Studiengängen zieht Deutschland mehr männliche Studierende an.
  • Regionale Unterschiede:
    • In den meisten Regionen ist das Geschlechterverhältnis relativ ausgeglichen, wobei städtische Hochschulen wie in Berlin oft ein ausgeglicheneres Verhältnis aufweisen.

4. Entwicklungspotenziale

Die Daten bieten Einblicke in mögliche Handlungsempfehlungen und Potenziale für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems:

  • Förderung der Internationalisierung:
    • Hochschulen sollten weiterhin Programme für internationale Studierende ausbauen, insbesondere in Fachhochschulen und spezialisierten Hochschulen, die bereits jetzt eine hohe Anziehungskraft besitzen.
  • Genderspezifische Programme:
    • Um ein Gleichgewicht in den Geschlechtern zu fördern, könnten Stipendien und Programme für unterrepräsentierte Gruppen (z. B. Frauen in technischen Fächern) verstärkt werden.
  • Regionale Diversifikation:
    • Regionen mit niedrigeren Studierendenzahlen könnten durch gezielte Investitionen und internationale Marketingstrategien die Attraktivität ihrer Hochschulen steigern.
  • Spezialisierung fördern:
    • Kunst- und pädagogische Hochschulen könnten durch gezielte Angebote wie internationale Austauschprogramme oder Stipendien noch internationaler werden.

Quelle: statistisches Bundesamt
Daten: Destatis (.xlsx-Datei)
Veröffentlichungsdatum: August 2023