Berufsbild: Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in
Ausbildung und Studium
Die Grundlage für eine Karriere als Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in ist in der Regel ein Hochschulstudium. Üblicherweise wird ein Bachelor-Studium in Geschichte oder Wirtschafts- und Sozialgeschichte absolviert, gefolgt von einem Master-Studium im gleichen Bereich. Innerhalb des Studiums werden sowohl geschichtswissenschaftliche Methoden als auch Kenntnisse in den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft vermittelt. Ein anschließendes Promotionsstudium kann die Chancen auf gehobene Positionen in Forschung und Lehre verbessern.
Aufgaben im Beruf
Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/innen beschäftigen sich mit der Erforschung und Analyse vergangener Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen. Dazu gehört das Sammeln, Auswerten und Interpretieren historischer Daten und Dokumente. Sie erstellen wissenschaftliche Publikationen, gestalten Lehreinheiten für Universitäten und Fachhochschulen oder arbeiten in Archiven und Bibliotheken. Zudem können sie an fächerübergreifenden Projekten teilnehmen und als Berater für politische oder wirtschaftliche Institutionen fungieren.
Gehalt
Das Gehalt der Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/innen variiert je nach Position und Erfahrung. Einsteiger können mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von etwa 2.800 bis 3.500 Euro rechnen. In der Forschung oder Lehre an Universitäten kann das Gehalt mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation auf etwa 4.500 Euro bis 6.000 Euro ansteigen.
Karrierechancen
Karrierechancen bestehen in der Lehre und Forschung, insbesondere durch Wissenschaftsprojekte oder an Hochschulen. Ebenfalls gibt es Möglichkeiten in Archiven, Museen, kulturellen Institutionen oder im Verlagswesen. Mit zunehmender Erfahrung und Expertise ist eine Laufbahn als wissenschaftlicher Berater oder in der Museumsleitung denkbar.
Anforderungen
Zu den wesentlichen Anforderungen an Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/innen zählen analytisches und strukturiertes Denken, ausgeprägte Forschermentalität und Kommunikationsfähigkeiten. Darüber hinaus sollten sie über gute Kenntnisse in Wirtschaftsgeschichte und historischem Kontext verfügen sowie das Interesse an interdisziplinären Arbeiten mitbringen. Sprachkompetenzen, vor allem in Englisch, sind ebenfalls von Vorteil.
Zukunftsaussichten
Die Bedeutung von Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wächst in einer zunehmend vernetzten Welt, in der historische Kontexte für das Verständnis aktueller Entwicklungen immer wichtiger werden. Daher bieten sich langfristig stabilere Arbeitsmöglichkeiten in Forschungsbereichen an, besonders in Kombination mit digitalen Innovationen in Archiven und Bibliotheken sowie in der Bildungsarbeit.
Häufig gestellte Fragen
Was macht ein/e Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in genau?
Ein/e Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in erforscht die historischen Entwicklungen von Wirtschaft und Gesellschaft, analysiert Daten und liefert wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte von Wirtschaftssystemen und sozialen Strukturen.
Welche Studiengänge sind für diesen Beruf relevant?
Studiengänge in Geschichte oder Wirtschafts- und Sozialgeschichte sind die wichtigste akademische Grundlage, um in diesem Beruf tätig zu werden.
Welche Zukunftsperspektiven gibt es in diesem Berufsfeld?
Zukunftsperspektiven bestehen vor allem in der akademischen Forschung und Lehre, in Archiven und Museen sowie in beratenden Tätigkeiten für politische und wirtschaftliche Institutionen.
Ist ein Promotionsstudium notwendig?
Ein Promotionsstudium ist nicht zwingend notwendig, kann aber die Chancen auf gehobene Positionen in Forschung und Lehre deutlich verbessern.
Mögliche Synonyme
- Wirtschaftshistoriker/in
- Sozialhistoriker/in
- Historiker/in mit Schwerpunkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Kategorisierung
Geschichte, Wirtschaft, Sozialwissenschaften, Forschung, Lehre, Analyse, Historie
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in:
- männlich: Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler
- weiblich: Sozial- und Wirtschaftsgeschichtlerin
Das Berufsbild Sozial- und Wirtschaftsgeschichtler/in hat die offizielle KidB Klassifikation 91224.