Berufsbild: Schäftemacher/in (§66 BBiG/§42m HWO)
Ausbildungsvoraussetzungen
Für den Beruf des Schäftemachers oder der Schäftemacherin ist keine klassische duale Ausbildung notwendig. Stattdessen gibt es spezielle bundesweit geregelte Fortbildungsprüfungen gemäß §66 BBiG/§42m HWO, die darauf abzielen, Menschen mit Behinderungen in vergleichbare Berufe einzugliedern. Diese richten sich an Personen mit Erfahrung im Bereich der Schuhherstellung und -reparatur. Vorkenntnisse in der Lederverarbeitung und in handwerklichen Techniken sind von Vorteil.
Aufgaben
Schäftemacher/innen sind spezialisiert auf die Herstellung und Reparatur von Schuhteilen, insbesondere der Schäfte, die den oberen, den Fuß umschließenden Teil eines Schuhs bilden. Zu den typischen Aufgaben gehören:
– Auswahl und Zuschnitt von Leder und anderen Materialien.
– Zusammennähen verschiedener Teile des Schaftes.
– Anpassung von Schaftformen an individuelle Kundenwünsche.
– Reparatur und Erneuerung abgenutzter Schäfte.
– Beratung von Kunden hinsichtlich Materialauswahl und Designmöglichkeiten.
Gehalt
Das Gehalt im Beruf des Schäftemachers variiert je nach Region, Betrieb und individueller Qualifikation. Einsteiger können mit einem monatlichen Bruttogehalt zwischen 1.800 und 2.200 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und in spezialisierten Betrieben kann das Gehalt bis zu 2.800 Euro brutto im Monat ansteigen.
Karrierechancen
Die Perspektiven im Bereich der Schaftmacherei sind aufgrund der wachsenden Nachfrage nach individuell angepassten Schuhen durchaus positiv. Mit weiteren Fortbildungen, etwa im Bereich der Orthopädietechnik, eröffnen sich zusätzliche Karrieremöglichkeiten. Auch die Gründung eines eigenen Unternehmens im Bereich Schuhreparatur und -anpassung kann eine Option sein.
Anforderungen an die Stelle
Wichtige Anforderungen für diesen Beruf sind handwerkliches Geschick, ein gutes Verständnis für Formen und Proportionen, sowie Kreativität bei der Gestaltung. Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls wichtig, um Kundenwünsche korrekt umzusetzen. Präzision und Geduld sind im Umgang mit hochwertigen Materialien unerlässlich.
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für den Beruf des Schäftemachers sind vielversprechend, insbesondere im Bereich der maßgeschneiderten und orthopädischen Schuhfertigung. Die wachsende Trends zu Nischenmärkten und Individualisierung sprechen für eine konstante Nachfrage.
Häufig gestellte Fragen
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Schäftemacher/innen?
Schäftemacher können sich in Bereichen wie der Orthopädietechnik, Schuhgestaltung, oder Materialkunde weiterbilden, um ihre Kenntnisse zu vertiefen und zusätzliche Qualifikationen zu erlangen.
Wie lange dauert die Fortbildung zum Schäftemacher/in?
Die Dauer der Fortbildung kann variieren, in der Regel dauert es jedoch zwischen einem und drei Jahren, abhängig von den angebotenen Kursen und der individuellen Lerngeschwindigkeit.
Ist dieser Beruf für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet?
Ja, insbesondere die Fortbildungsprüfungen gemäß §66 BBiG/§42m HWO sind darauf ausgelegt, Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen, im Bereich der Schuhherstellung tätig zu werden.
Mögliche Synonyme
- Schuhmacher mit Spezialisierung auf Schaftarbeit
- Spezialist für Schaftgestaltung
- Schuhschafttechniker
Kategorisierung
Handwerk, Schuhherstellung, Spezialanfertigungen, Berufe für Menschen mit Behinderungen
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Schäftemacher/in (§66 BBiG/§42m HWO):
- männlich: Schäftemacher (§66 BBiG/§42m HWO)
- weiblich: Schäftemacherin (§66 BBiG/§42m HWO)
Das Berufsbild Schäftemacher/in (§66 BBiG/§42m HWO) hat die offizielle KidB Klassifikation 28332.