Berufsbild: Obergärigbrauer/in
Obergärigbrauer/innen sind auf die Herstellung von Bieren spezialisiert, die durch obergärige Hefeverfahren gebraut werden. Diese Berufsgruppe verbindet handwerkliches Können mit wissenschaftlichem Verständnis für Gärungsprozesse und Aromenentwicklung.
Voraussetzungen und Ausbildung
Um als Obergärigbrauer/in tätig zu werden, ist üblicherweise eine Ausbildung als Brauer/in und Mälzer/in erforderlich. Diese duale Ausbildung dauert in Deutschland drei Jahre und kombiniert praktische Erfahrungen in einer Brauerei mit theoretischem Wissen, das in der Berufsschule vermittelt wird. Alternativ kann ein Studium in den Bereichen Brauwesen oder Lebensmitteltechnologie den Zugang zu diesem Beruf ermöglichen.
Aufgaben
Zu den Hauptaufgaben eines Obergärigbrauer/in gehören:
– Herstellung und Überwachung des Brauprozesses von obergärigen Bieren.
– Kontrolle und Anpassung der Gärungsparameter.
– Sicherstellung der Qualität und Einhaltung von Hygienevorschriften.
– Entwicklung neuer Bierrezepturen und Geschmacksvarianten.
– Durchführung von Analysen im Braulabor.
Gehalt
Das Gehalt eines Obergärigbrauers variiert je nach Erfahrung, Region und Größe der Brauerei. Einsteiger können mit einem Bruttogehalt von etwa 2.200 bis 2.800 Euro monatlich rechnen. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung kann das Gehalt auf bis zu 4.000 Euro und darüber hinaus steigen.
Karrierechancen
Obergärigbrauer/innen haben verschiedene Karriereoptionen. Sie können sich auf die Produktion spezialisieren, eine leitende Position im Brauereimanagement übernehmen oder als Qualitätsmanager arbeiten. Weiterbildungen, z.B. zum Braumeister, bieten zusätzliche Aufstiegsmöglichkeiten. Außerdem gibt es die Option, sich mit einer eigenen Brauerei selbstständig zu machen.
Anforderungen
Ein Obergärigbrauer/in sollte folgende Anforderungen erfüllen:
– Solide Kenntnisse in Biochemie und Verfahrenstechnik.
– Sinn für Qualitätsbewusstsein und Hygiene.
– Kreativität bei der Entwicklung neuer Rezepturen.
– Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke.
– Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten, da Brauprozesse oft zeitintensiv sind.
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für Obergärigbrauer/innen sind vielversprechend, da die Nachfrage nach handwerklich gebrauten Bierspezialitäten und Craft-Bieren stetig zunimmt. Regionalität und Qualität spielen eine immer wichtigere Rolle, was zu einer Zunahme an kleinen und mittelständischen Brauereien führen kann. Zudem eröffnen internationale Märkte neue Chancen.
Fazit
Der Beruf des Obergärigbrauers kombiniert Tradition mit Innovation. Wer sich für handwerkliches Brauen interessiert und bereit ist, sich ständig weiterzubilden, findet in dieser Berufssparte interessante und vielfältige Möglichkeiten.
Häufig gestellte Fragen
Was genau ist ein obergäriges Bier?
Obergärige Biere werden bei höheren Temperaturen mit obergäriger Hefe gebraut, was ihnen oft fruchtige Aromen und einen unverwechselbaren Geschmack verleiht.
Welche Kenntnisse sind besonders wichtig?
Kenntnisse in Biochemie, ein Verständnis für Gärungsprozesse und hygienische Standards sind essenziell für diesen Beruf.
Wo kann man diese Ausbildung absolvieren?
Die Ausbildung kann in einer Brauerei erfolgen, die Lehrstellen anbietet, sowie in Berufsschulen, die den theoretischen Teil abdecken.
Gibt es spezielle Weiterbildungen?
Ja, die Weiterbildung zum Braumeister oder spezielle Seminare zu innovativen Brautechniken sind möglich und empfehlenswert.
Mögliche Synonyme
- Brauer/in für obergärige Biere
- Craft-Brauer/in
- Bierbrauer/in für obergärige Verfahren
Kategorisierung
Handwerk, Nahrungsmittel, Brauwesen, Getränkeproduktion, Lebensmitteltechnologie
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Obergärigbrauer/in:
- männlich: Obergärigbrauer
- weiblich: Obergärigbrauerin
Das Berufsbild Obergärigbrauer/in hat die offizielle KidB Klassifikation 29112.