Ausbildung und Voraussetzungen
Notarfachangestellte/r ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System, das heißt, sie beinhaltet sowohl praktische Phasen im Notarbüro als auch theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Zugangsvoraussetzung ist in der Regel der Realschulabschluss, wobei ein Abitur die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen kann. Gute Kenntnisse in Deutsch und Mathematik sowie ein Interesse an rechtlichen Abläufen sind für diese Ausbildung von Vorteil.
Aufgaben und Tätigkeiten
Notarfachangestellte unterstützen Notare bei der Vorbereitung und Abwicklung von Beurkundungen und anderen notarielle Tätigkeiten. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Erstellung und Verwaltung von Urkunden, die Korrespondenz mit Mandanten und Behörden, die Betreuung von Kunden, die Überwachung von Fristen sowie die Führung von Akten und Registern. Sie sind ebenfalls für administrative Aufgaben im Büroalltag verantwortlich, wie das Erstellen von Rechnungen und das Führen von Kassenbüchern.
Gehalt
Das Gehalt von Notarfachangestellten kann variieren, abhängig von Erfahrung, Region und Spezialisierung. Während der Ausbildung liegt die Vergütung in der Regel zwischen 600 und 1.100 Euro brutto monatlich. Nach Abschluss der Ausbildung kann das Einstiegsgehalt bei etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto monatlich liegen. Mit steigender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen kann das Gehalt entsprechend ansteigen.
Karrierechancen
Notarfachangestellte haben diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zum/zur Notarassistent/-in, Notarbetriebswirt oder auch zum/zur selbstständigen Notar. Einige entscheiden sich auch für ein weiterführendes Studium, zum Beispiel im Bereich der Rechtswissenschaften. Zudem eröffnen sich verschiedene Spezialisierungen innerhalb des Notariatswesens, die zusätzliche Verantwortung und höhere Gehälter mit sich bringen können.
Anforderungen an die Stelle
Zu den wichtigsten Anforderungen an eine/n Notarfachangestellte/n gehören ein hohes Maß an Genauigkeit und Sorgfalt, organisatorisches Talent sowie Diskretion und Vertrauenswürdigkeit, da man häufig mit sensiblen Informationen arbeitet. Auch Kommunikationsstärke und Kundenorientierung sind von Vorteil, weil man regelmäßig im direkten Kontakt mit Mandanten steht.
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für Notarfachangestellte sind stabil, da notarielle Dienstleistungen in vielen Lebensbereichen unverzichtbar sind, wie zum Beispiel beim Immobilienkauf oder im Erbrecht. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Notariaten wird voraussichtlich weiterhin bestehen bleiben, da rechtliche und notarielle Aufgaben ein hohes Maß an Fachkompetenz und Präzision erfordern.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Ausbildung auch verkürzen?
Ja, bei guten Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich, normalerweise um ein halbes bis ein ganzes Jahr. Dazu muss jedoch ein Antrag gestellt werden, und der Ausbildende sowie die Berufsschule müssen zustimmen.
Welche Weiterbildungen stehen zur Verfügung?
Weiterbildungen sind zum Beispiel als Notarfachwirt/in oder in rechtlichen Assistenzberufen möglich. Ebenfalls kann ein weiterführendes Studium, wie etwa in Rechtswissenschaften, angestrebt werden.
Ist es möglich in Teilzeit zu arbeiten?
Ja, eine Teilzeitanstellung ist in vielen Fällen möglich, wobei dies von der jeweiligen Notarkanazlei abhängt. Eine flexible Arbeitszeitgestaltung ist häufig eine Option.
Mögliche Synonyme
- Notargesellschaftsmitarbeiter/in
- Notariatsfachangestellte/r
- Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r
Kategorisierung
Recht, Verwaltung, Büro, Dienstleistungen, Organisation
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Notarfachangestellte/r:
- männlich: Notarfachangestellte/r
- weiblich: Notarfachangestellte
Das Berufsbild Notarfachangestellte/r hat die offizielle KidB Klassifikation 73112.