Ausbildung und Studium
Die Ausbildung zum oder zur Lederkleber/in erfolgt in der Regel dual, kombiniert also eine praktische Ausbildung im Betrieb mit einer theoretischen Ausbildung in der Berufsschule. Ein direkter Ausbildungsberuf „Lederkleber/in“ existiert nicht; die benötigten Fähigkeiten erwirbt man meist im Rahmen einer breiteren Ausbildung im Bereich der Schuh- und Lederverarbeitung, z.B. als Schuhfertiger/in oder in einem verwandten handwerklichen Beruf. Ein Studium ist in diesem Bereich nicht erforderlich.
Aufgaben und Tätigkeiten
Die Hauptaufgabe eines/einer Lederkleber/in besteht im Zusammenfügen von Lederapplikationen durch verschiedene Klebeverfahren. Dies kann bei der Herstellung von Schuhen, Taschen, Gürteln oder anderen Lederwaren notwendig sein. Weitere Aufgaben umfassen das Vorbereiten der Materialien, die Qualitätskontrolle der geklebten Teile und die Pflege der Arbeitsgeräte. Je nach Einsatzbereich können auch Designarbeiten oder das Anpassen von Lederwaren an individuelle Kundenwünsche dazugehören.
Gehalt
Das Gehalt eines/einer Lederkleber/in hängt von der Größe des Unternehmens, der Region und der Berufserfahrung ab. Im Durchschnitt liegt das monatliche Bruttogehalt bei etwa 1.800 bis 2.500 Euro. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung kann dieses Gehalt auch höher ausfallen.
Karrierechancen
Mit Erfahrung und Weiterbildungen bestehen Möglichkeiten zur Karriereentwicklung, etwa zum/zur Vorarbeiter/in, Meister/in oder in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Handwerksbetrieb. Auch eine Spezialisierung in einer bestimmten Produktkategorie oder die Übernahme von Leitungsfunktionen sind denkbare Optionen.
Anforderungen
Wichtige Anforderungen an den Beruf des/der Lederkleber/in sind Geduld, Fingerfertigkeit und ein gutes Auge für Details. Handwerkliches Geschick und ein gewisses Maß an Kreativität sind ebenfalls von Vorteil. Zudem sollten Interessierte die Bereitschaft zu teils körperlicher Arbeit und eventuell unregelmäßigen Arbeitszeiten mitbringen.
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten dieses Berufs hängen stark von der Nachfrage nach handgefertigten Lederprodukten und der allgemeinen Entwicklung des Handwerks ab. Da immer mehr Menschen Wert auf individuell gefertigte Produkte legen, ist eine gewisse Nachfrage gesichert. Gleichzeitig konkurrenziert die industrielle Fertigung, weshalb Spezialisierung und Qualität entscheidende Vorteile sein können.
Fazit
Der Beruf des/der Lederkleber/in ist ideal für Menschen mit einer Leidenschaft für Handwerkskunst und Leder. Obwohl die Konkurrenz durch maschinelle Fertigung vorhanden ist, bietet die Nische der handgefertigten und individuell angepassten Produkte Chancen für kreatives und handwerkliches Arbeiten.
Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Lederkleber/in?
Die Ausbildung im Bereich der Lederverarbeitung dauert in der Regel drei Jahre.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Lederkleber/innen?
Mögliche Weiterbildungen sind die Meisterprüfung oder spezialisierte Seminare in bestimmten Verarbeitungstechniken.
Ist der Beruf des/der Lederkleber/in auch für Quereinsteiger/innen geeignet?
Ja, insoweit sie entsprechende Fertigkeiten nachweisen können oder bereit sind, diese zu erlernen.
Synonyme
- Lederverarbeiter/in
- Lederzusammenfüger/in
- Lederwarenmacher/in
Kategorisierung
Handwerk, Lederverarbeitung, Schuhproduktion, Kreativität, Qualitätskontrolle
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Lederkleber/in:
- männlich: Lederkleber
- weiblich: Lederkleberin
Das Berufsbild Lederkleber/in hat die offizielle KidB Klassifikation 28322.