Berufsbild Ledergerber/in
Die Tätigkeit eines Ledergerbers oder einer Ledergerberin umfasst die Umwandlung von rohen Tierhäuten in bearbeitetes Leder. Dieser Prozess, bekannt als Gerbung, ist ein wesentlicher Schritt in der Lederverarbeitung. Ledergerber arbeiten in Gerbereien und spezialisieren sich auf chemische und mechanische Prozesse, um robustes und verwendbares Leder für die Industrie zu produzieren.
Ausbildung und Voraussetzungen
Um Ledergerber/in zu werden, ist in der Regel eine duale Ausbildung erforderlich. Die Ausbildung dauert etwa drei Jahre und kombiniert theoretischen Unterricht in der Berufsschule mit praktischer Arbeit in einer Gerberei. Ein Hauptschulabschluss oder mittlere Reife wird meist vorausgesetzt. Weiterführende Studiengänge im Bereich Lederverarbeitung sind selten, es gibt jedoch spezialisierte Weiterbildungsmöglichkeiten, die für eine Karriere in diesem Bereich hilfreich sein können.
Aufgaben eines Ledergerbers
Zu den Hauptaufgaben eines Ledergerbers gehören das Sortieren und Vorbereiten der rohen Häute, die Durchführung von chemischen Prozessen zur Entfernung von Haaren und Fetten, sowie das Einsetzen der Gerbmittel. Nach der Gerbung folgen weitere Arbeitsschritte wie Trocknen, Färben und Oberflächenbehandlung des Leders. Ein Ledergerber muss sich mit verschiedenen Maschinen und Chemikalien auskennen und hohe Qualitätsstandards einhalten.
Gehalt
Das Gehalt eines Ledergerbers variiert je nach Region und Erfahrung. Einsteiger können mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 2.000 bis 2.500 Euro rechnen. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung kann das Gehalt auf bis zu 3.500 Euro brutto pro Monat steigen.
Karrierechancen
Karrierechancen im Bereich Lederverarbeitung sind durch spezialisierte Fortbildungen oder Aufstiegsweiterbildungen zum Meister oder Techniker möglich. Zudem eröffnen Themen wie Nachhaltigkeit und ökologische Gerbverfahren neue Perspektiven und Spezialisierungswege.
Anforderungen
Ledergerber müssen ein gutes Verständnis für chemische Prozesse und handwerkliches Geschick mitbringen. Körperliche Belastbarkeit und Vertrautheit im Umgang mit Maschinen sind ebenso wichtig, wie die Fähigkeit, präzise und sauber zu arbeiten.
Zukunftsaussichten
Der Beruf des Ledergerbers hat stabile Zukunftsaussichten, insbesondere in Nischen- und Premiumsegmenten der Lederproduktion. Innovative Gerbverfahren und die Nachfrage nach nachhaltigem Leder bieten gute Wachstumschancen im Bereich der umweltfreundlichen Lederproduktion. Tradition und Handwerk sind in der Lederbranche weiterhin geschätzt, was die Jobperspektiven verstärkt.
Fazit
Der Beruf des Ledergerbers ist eine traditionelle Handwerkskunst, die technisches Können und Präzision erfordert. Trotz Anforderungen an körperliche Arbeit bietet dieser Beruf stabile Perspektiven und Chancen auf Spezialisierung im Bereich der nachhaltigen Lederverarbeitung.
Was macht ein Ledergerber?
Ein Ledergerber verarbeitet rohe Tierhäute durch chemische und mechanische Verfahren zu gebrauchsfertigem Leder.
Welche Ausbildung benötigt ein Ledergerber?
Eine duale Ausbildung über etwa drei Jahre ist erforderlich.
Wie sind die Zukunftsaussichten für Ledergerber?
Zukunftsaussichten sind stabil, mit Wachstumsmöglichkeiten im nachhaltigen und ökologischen Lederbereich.
Synonyme für Ledergerber/in
- Gerber/in
- Lederverarbeiter/in
- Ledertechniker/in
Handwerk, Leder, Gerbung, Chemie, Maschine, Umweltfreundlich, Tradition
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Ledergerber/in:
- männlich: Ledergerber
- weiblich: Ledergerberin
Das Berufsbild Ledergerber/in hat die offizielle KidB Klassifikation 28312.