Berufsbild Handgarnierer/in
Ein/e Handgarnierer/in ist eine Fachkraft, die sich auf die manuelle Verarbeitung und Bearbeitung von Faserverbundstoffen spezialisiert hat. Diese Arbeit erfordert handwerkliches Geschick und Präzision, da es darauf ankommt, Materialien wie Glasfaser oder Carbon per Hand in Formen zu legen und diese anschließend mit Kunstharz zu durchtränken.
Ausbildung und Zugangsvoraussetzungen
Die Ausbildung zum/zur Handgarnierer/in erfolgt meist im Rahmen einer dualen Ausbildung in einem einschlägigen Handwerks- oder Industriebetrieb. Ein spezifisches Studium ist in der Regel nicht erforderlich. Oftmals wird diese Tätigkeit auch von verwandten Berufen übernommen, wie zum Beispiel von Kunststoffverarbeitern oder Laminierern, die eine Zusatzqualifikation als Handgarnierer erwerben. Ein Schulabschluss ist meist Voraussetzung, wobei handwerkliches Geschick und technisches Verständnis von Vorteil sind.
Aufgaben und Tätigkeitsfeld
Zu den Hauptaufgaben eines/einer Handgarnierers/in zählen:
– Vorbereitung der Formen und Materialien
– Manuelles Zuschneiden und Anpassen der Fasermatten
– Schichtweises Anbringen der Fasern in den Formen
– Durchtränkung der Materialien mit Harz
– Kontrolle und Nachbearbeitung der fertigen Teile
– Qualitätssicherung und Dokumentation der Arbeitsschritte
Gehalt
Das Gehalt eines/einer Handgarnierers/in variiert je nach Erfahrung, Betriebsgröße und Region. In Deutschland liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto im Monat. Bei höherer Spezialisierung und mit Erfahrung kann das Einkommen auf 3.000 Euro brutto oder mehr ansteigen.
Karrierechancen
Handgarnierer/in haben verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten. Mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildungen können sie sich zum/zur Teamleiter/in oder Meister/in weiterentwickeln. Spezialisierungen in bestimmten Bereichen der Faserverbundtechnologie oder der Qualitätssicherung können die Karrierechancen zusätzlich verbessern.
Anforderungen an die Stelle
Neben einem ausgeprägten handwerklichen Geschick sollten Bewerber folgende Anforderungen mitbringen:
– Sorgfalt und Genauigkeit
– Technisches Verständnis
– Teamfähigkeit
– Belastbarkeit und gutes Konzentrationsvermögen
– Bereitschaft, im Schichtbetrieb zu arbeiten
Zukunftsaussichten
Die Nachfrage nach Faserverbundstoffen und damit auch nach qualifizierten Handgarnierern bleibt in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie im Bootsbau stabil. Besonders der Trend zu nachhaltigen und leichten Materialien sichert die Zukunftsaussichten, da immer stärkere Umbrüche in der Materialforschung und Nachfrage nach innovativen Materiallösungen stattfinden.
Häufig gestellte Fragen
Was macht ein Handgarnierer/in konkret?
Ein Handgarnierer/in bearbeitet Faserverbundstoffe von Hand. Sie/Er legt die Fasern manuell in Formen ein und tränkt diese mit Harz, um stabile Bauteile für verschiedene Industriezweige herzustellen.
Benötigt man ein Studium, um Handgarnierer/in zu werden?
Nein, ein Studium ist nicht erforderlich. Die Ausbildung erfolgt typischerweise dual in einem Betrieb, möglicherweise ergänzt durch Fortbildungen im Bereich der Faserverbundstoffe.
Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf?
Ja, es gibt verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa um Teamleiter/in oder Meister/in zu werden oder sich auf bestimmte Materialien und Techniken zu spezialisieren.
In welchen Branchen arbeiten Handgarnierer/innen hauptsächlich?
Sie arbeiten vor allem in der Automobilindustrie, dem Flugzeugbau, der Schifffahrt sowie in der Herstellung von Sportgeräten aus innovativen Materialstoffen.
- Kunststoffverarbeiter/in
- Laminierer/in
- Faserverbundtechniker/in
Faserverbundstoffe, Handwerk, Automobilindustrie, Luftfahrt, Bootsbau, Innovation, Nachhaltigkeit
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Handgarnierer/in:
- männlich: Handgarnierer
- weiblich: Handgarniererin
Das Berufsbild Handgarnierer/in hat die offizielle KidB Klassifikation 28222.