Diakon/in (evangelisch)

Berufsbild Diakon/in (evangelisch)

Der Beruf des Diakons/der Diakonin (evangelisch) ist eine kirchliche Tätigkeit, die sich auf den Dienst am Nächsten und die Verkündigung des Evangeliums konzentriert. Diakone und Diakoninnen arbeiten meist in sozialen, pädagogischen oder seelsorgerischen Einrichtungen und engagieren sich in der Gemeindearbeit. Ihre Einsatzgebiete sind vielfältig und umfassen unter anderem die Kinder- und Jugendarbeit, Altenpflege, Krankenbetreuung oder die Unterstützung von Menschen in Notlagen.

Voraussetzungen: Ausbildung oder Studium

Um Diakon/in zu werden, wird in der Regel ein Bachelorstudium in Sozialer Arbeit, Religionspädagogik oder einem vergleichbaren sozialpädagogischen Fachbereich vorausgesetzt. Häufig wird zusätzlich eine diakonische Fachausbildung oder ein kirchlicher Qualifizierungskurs absolviert, der Aspekte der Theologie, Pädagogik und Sozialarbeit umfasst. In einigen Fällen ist auch ein duales Studium möglich, welches Theorie und Praxis besser verbindet.

Aufgaben

Die Aufgaben eines Diakons/einer Diakonin sind sehr vielfältig und hängen stark vom Einsatzgebiet ab. Allgemein gehören dazu:

  • Begleitung und Beratung von Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen
  • Planung und Durchführung von Projekten und Veranstaltungen
  • Seelsorgerliche Betreuung und religiöse Bildung in Gemeinden
  • Soziale Arbeit in Integrationsprojekten oder in der Obdachlosenhilfe
  • Pflege von Netzwerken und Zusammenarbeit mit anderen sozialen Institutionen

Gehalt

Das Gehalt eines Diakons/einer Diakonin kann je nach Berufserfahrung, Arbeitsort und Einsatzgebiet variieren. In der Regel bewegt sich das Einstiegsgehalt zwischen 2.500 und 3.200 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung kann das Gehalt steigen. Das genaue Einkommen wird häufig auf Basis kirchlicher Tarifverträge (z.B. AVR) berechnet.

Karrierechancen

Diakone und Diakoninnen haben verschiedene Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Eine Spezialisierung in bestimmten Bereichen, wie z.B. in der Seelsorge, Sozialarbeit oder Verwaltung, kann interessante Perspektiven bieten. Auch eine Führungsposition, etwa als Leiter einer diakonischen Einrichtung oder einer sozialen Organisation, ist möglich. Weiterbildungen, etwa zum/zur Sozialbetriebswirt/in, können die Karrierechancen zusätzlich erhöhen.

Anforderungen

Da der Beruf sozial und kirchlich geprägt ist, sollten angehende Diakone/Diakoninnen folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke
  • Interesse an religiösen und sozialen Fragestellungen
  • Bereitschaft zur Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen
  • Teamfähigkeit und Organisationsgeschick
  • Verantwortungsbewusstsein und hohe soziale Kompetenz

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für Diakone und Diakoninnen sind positiv, da die Nachfrage nach sozialer und seelsorgerlicher Unterstützung in einer alternden Gesellschaft steigt. Insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit, der Altenpflege sowie der Betreuung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen bestehen gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Zudem bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Chancen für innovative und flexible Arbeitsansätze.

Fazit

Der Beruf des Diakons/der Diakonin ist geprägt von sozialem Engagement und einer tiefen Verwurzelung im christlichen Glauben. Mit einer fundierten Ausbildung und einem breiten Spektrum an Aufgaben bietet der Beruf vielfältige Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.

Häufig gestellte Fragen

Welche Kirchenzugehörigkeit ist erforderlich?

In der Regel ist die Zugehörigkeit zu einer evangelischen Kirche Voraussetzung, dies kann je nach Träger variieren.

Kann man als Quereinsteiger Diakon/in werden?

Ja, über sogenannte Qualifikationskurse und berufsbegleitende Weiterbildungen ist der Quereinstieg möglich.

Wo arbeitet ein Diakon/eine Diakonin?

Diakone/Diakoninnen arbeiten in evangelischen Kirchengemeinden, sozialen Einrichtungen, Schulen oder Krankenhäusern.

Wird der Beruf des Diakons/der Diakonin staatlich anerkannt?

Ja, der Beruf ist eine anerkannte kirchliche Tätigkeit mit sozialen Anwendungsbereichen.

Gibt es auch diakonische Ausbildungen ohne Studium?

Ja, es gibt Ausbildungswege über kirchliche Schulen und Seminare, jedoch sind Studiengänge weit verbreitet.

Synonyme und ähnliche Berufsbezeichnungen

sozial, kirchlich, evangelisch, gemeindearbeit, seelsorge, sozialpädagogik, integration, familienhilfe

genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Diakon/in (evangelisch):

  • männlich: Diakon (evangelisch)
  • weiblich: Diakonin (evangelisch)

Das Berufsbild Diakon/in (evangelisch) hat die offizielle KidB Klassifikation 83323.

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