Berufsbild Bereiter/in - Beschreibung & Anforderungen

Details und Beschreibung zum Berufsbild des Bereiter/in . Hintergrundinformationen, Anforderungen, Gehalt, Aufgaben & Zukunftsaussichten. Informiere Dich jetzt!

Überblick über das Berufsbild: Bereiter/in

Der Beruf des Bereiters bzw. der Bereiterin spielt eine zentrale Rolle in der Pferdehaltung und -ausbildung. Bereiter sind Fachleute, die sich auf die Ausbildung von Pferden spezialisiert haben. Sie bringen nicht nur Kenntnisse über das Verhalten und die Physiologie von Pferden mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für die verschiedenen Reitweisen und Trainingsmethoden. Die Bedeutung dieses Berufs zeigt sich in der Verantwortung, die damit einhergeht, die Tiere artgerecht zu trainieren und auf Wettkämpfe vorzubereiten.

Bereiter arbeiten häufig in Reitställen, Ausbildungszentren oder als Selbständige. Ihr Hauptziel ist es, das Potenzial eines Pferdes zu fördern und gleichzeitig eine vertrauensvolle Beziehung zum Tier aufzubauen. Diese Beziehung ist entscheidend, um ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd zu gewährleisten. In einer zunehmend wettbewerbsorientierten Pferdebranche sind gut ausgebildete Bereiter gefragter denn je.

Darüber hinaus sind Bereiter nicht nur für die Ausbildung von Pferden verantwortlich, sondern auch für die Schulung von Reitern. Sie geben wertvolle Tipps und Ratschläge zur Verbesserung der Reittechnik und der Kommunikation mit dem Pferd. Daher sind sie oft auch als Trainer tätig und tragen zur Entwicklung der Reiterpersönlichkeit bei.

Voraussetzungen: Ausbildung und Studium

Um Bereiter/in zu werden, gibt es verschiedene Ausbildungswege. In Deutschland ist eine duale Ausbildung als Pferdewirt mit der Fachrichtung "Pferdehaltung und Service" oder "Pferdewirtschaft" eine der häufigsten Einstiegsmöglichkeiten. Diese Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und beinhaltet sowohl praktische als auch theoretische Inhalte.

Die Zugangsvoraussetzungen variieren, jedoch ist in der Regel ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Schulabschluss erforderlich. Zudem ist eine Leidenschaft für Pferde und die Bereitschaft, körperlich zu arbeiten, unerlässlich. Eine vorherige Erfahrung im Umgang mit Pferden, sei es durch Praktika oder Hobbys, ist von Vorteil und wird oft von Ausbildungsbetrieben erwartet.

Es gibt auch die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Bereiter zu absolvieren, die meist durch die FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) zertifiziert ist. Alternativ kannst du auch ein Studium im Bereich Tierwissenschaften oder Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Pferd in Betracht ziehen. Solche Studiengänge bieten eine vertiefte wissenschaftliche Basis und können in eine akademische Karriere führen.

Nach der Grundausbildung gibt es zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise in der klassischen Dressurausbildung, im Springsport oder der Freizeitreiterei. Auch Lehrgänge zur Ausbildung von Turnierpferden oder zur Arbeit mit problematischen Pferden werden angeboten.

Typische Aufgaben eines Bereiters

Die Aufgaben eines Bereiters sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den Hauptaufgaben gehören:

  • Pferdeausbildung: Training von Jungpferden und Umstellung von bereits ausgebildeten Pferden auf neue Disziplinen.
  • Reitunterricht: Durchführung von Reitstunden für Reiter jeden Alters und Niveaus.
  • Pferdepflege: Sicherstellung der körperlichen und gesundheitlichen Verfassung der Pferde, einschließlich Fütterung, Bewegung und tierärztlicher Betreuung.
  • Wettkampfvorbereitung: Vorbereitung von Pferden auf Turniere, inklusive Training, Transport und Organisation.
  • Beratung: Unterstützung von Reitern bei der Verbesserung ihrer Technik und der Beziehung zum Pferd.
  • Verwaltung: Organisation von Stallabläufen, Buchungen von Reitstunden und Pflege der Reitausrüstung.

Ein typischer Arbeitstag eines Bereiters beginnt oft früh am Morgen mit der Fütterung und Pflege der Pferde. Anschließend folgt das Training der Pferde, das je nach individuellem Bedarf und Ausbildungsstand variiert. Nach dem Training kann Unterricht für Reiter stattfinden, gefolgt von Verwaltungsaufgaben. Je nach Arbeitsumfeld können auch Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit oder beim Verkauf von Pferden anfallen.

Die Arbeitsbereiche sind äußerst vielfältig. Bereiter können in Reitschulen, bei Turnierveranstaltern, in Ausbildungszentren oder im therapeutischen Pferdesport tätig sein. Einige entscheiden sich auch für eine Selbständigkeit und bieten individuelle Trainingsprogramme sowie Reitunterricht an.

Gehaltserwartungen

Das Gehalt eines Bereiters variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Region, der Art der Anstellung und der Berufserfahrung. Einsteiger im Beruf können mit einem Gehalt von etwa 1.800 bis 2.500 Euro brutto monatlich rechnen. Mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation können die Gehälter auf 2.500 bis 3.500 Euro steigen.

In ländlichen Gebieten sind die Gehälter oft geringer als in städtischen Regionen, wo eine größere Nachfrage nach qualifizierten Bereitern besteht. Auch die Art der Anstellung spielt eine Rolle: Selbständige Bereiter können durch individuelle Vereinbarungen oft höhere Einnahmen erzielen, müssen jedoch auch Versicherungen und Betriebskosten berücksichtigen.

Faktoren, die das Gehalt beeinflussen können, sind neben der Region auch die Spezialisierung (z.B. in der Dressurausbildung oder im Springsport), die Anzahl der trainierten Pferde und der Ruf des Bereiters in der Branche. Bereiter mit zusätzlichen Qualifikationen oder Zertifikaten haben in der Regel bessere Verdienstmöglichkeiten.

Karrierechancen

Die Karrierechancen für Bereiter sind vielfältig und bieten zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten. Nach der Ausbildung können Bereiter sich in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln. Dazu gehören Führungspositionen wie Stallleiter oder Ausbildungsleiter in Reitinstitutionen sowie die Möglichkeit, eigene Reitschulen zu gründen.

Ein weiterer Karriereweg führt in die Spezialisierung. Aufgeschlossene Bereiter können sich auf bestimmte Disziplinen wie Dressur, Springen oder Westernreiten konzentrieren und sich durch Fort- und Weiterbildungen zusätzliche Qualifikationen aneignen. Auch die Arbeit mit speziellen Pferden, wie z.B. therapiebegleitenden Pferden, ist ein wachsendes Feld.

Die Selbständigkeit ist eine weitere Option. Viele Bereiter entscheiden sich, als freie Trainer zu arbeiten, eigene Kurse oder Workshops anzubieten und individuelle Trainingsprogramme zu entwickeln. Dies erfordert unternehmerisches Denken und die Fähigkeit, sich in der Branche zu vermarkten.

Ein Branchenwechsel ist ebenfalls möglich, zum Beispiel in den Bereich Pferdesportmanagement oder in die Zucht von Pferden, wo das Wissen über Ausbildung und Verhalten der Tiere von großem Vorteil ist.

Anforderungen an die Stelle

Die Anforderungen an einen Bereiter sind vielfältig und umfassen sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen. Zu den fachlichen Kompetenzen gehören:

  • Umfassendes Wissen über Pferdeverhalten, -ernährung und -pflege.
  • Fähigkeiten in verschiedenen Reit- und Trainingsmethoden.
  • Körperliche Fitness und Geschicklichkeit im Umgang mit Pferden.
  • Kenntnisse in der Anatomie und Physiologie von Pferden.

Zusätzlich sind auch Soft Skills von großer Bedeutung:

  • Kommunikationsfähigkeit, um effektiv mit Reitern und anderen Fachleuten zu interagieren.
  • Einfühlungsvermögen, um die Bedürfnisse der Pferde und Reiter zu verstehen.
  • Teamfähigkeit, besonders in größeren Ställen oder bei der Arbeit in Gruppen.
  • Organisationsgeschick, um die täglichen Abläufe im Stall zu koordinieren.

Persönliche Eigenschaften wie Geduld, Belastbarkeit und eine hohe Motivation sind unerlässlich. Zudem solltest du ein starkes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Tieren haben und die Bereitschaft, auch an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten. Formale Qualifikationen, wie ein Abschluss in Pferdewirtschaft oder eine spezielle Ausbildung, sind ebenfalls wichtig, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für Bereiter sind positiv, bedingt durch die wachsende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Pferdesport. Die Gesellschaft zeigt ein steigendes Interesse an Pferden und Reitsport, was zu einem anhaltenden Bedarf an Bereitern führt. Zudem entwickeln sich neue Trends im Bereich des Pferdesports, wie z.B. die Zunahme von Freizeitreiten und therapeutischem Reiten, was zusätzliche berufliche Perspektiven eröffnet.

Technologische Einflüsse, wie die Nutzung von digitalen Medien zur Vermarktung von Dienstleistungen, Online-Reitunterricht und die Verwendung von Trainingsapps, verändern die Branche. Bereiter, die sich mit diesen Technologien anfreunden, können ihre Reichweite erhöhen und neue Kunden gewinnen.

Ein weiterer Trend ist die wachsende Bedeutung des Tierschutzes und der artgerechten Haltung. Bereiter, die sich in diesen Bereichen fort- oder weiterbilden, können sich von anderen abheben und ihre Karrierechancen verbessern. Insgesamt bietet der Beruf des Bereiters viele Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beruf des Bereiters sowohl herausfordernd als auch erfüllend ist. Du solltest ein tiefes Interesse an Pferden und deren Ausbildung mitbringen sowie die Bereitschaft, in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten. Die Kombination aus Fachwissen, praktischen Fähigkeiten und emotionaler Intelligenz macht diesen Beruf einzigartig.

Für Menschen, die eine Leidenschaft für Pferde haben und gerne mit Tieren arbeiten, ist der Beruf des Bereiters ideal. Die Vielzahl an Möglichkeiten zur Spezialisierung und die positiven Zukunftsaussichten machen diesen Beruf zu einer attraktiven Wahl. Wenn du bereit bist, dich kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Herausforderungen des Berufs anzunehmen, kann dir dieser Weg große Erfüllung bringen.

Häufig gestellte Fragen zum Beruf Bereiter/in

Wie lange dauert die Ausbildung zum Bereiter?

Die Ausbildung zum Bereiter dauert in der Regel drei Jahre, wenn du eine duale Ausbildung als Pferdewirt wählst.

Gibt es spezielle Anforderungen für die Ausbildung?

Ja, in der Regel wird ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt. Erfahrung im Umgang mit Pferden ist von Vorteil.

Kann man sich nach der Ausbildung spezialisieren?

Ja, es gibt zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Dressurausbildung oder im Springsport.

Was verdient ein Bereiter im Durchschnitt?

Das durchschnittliche Gehalt liegt zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto monatlich, abhängig von Erfahrung und Region.

Kann man als Bereiter selbständig arbeiten?

Ja, viele Bereiter entscheiden sich für die Selbständigkeit und bieten individuelles Training und Reitunterricht an.

Welche Soft Skills sind wichtig für diesen Beruf?

Wichtige Soft Skills sind Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit und Organisationsgeschick.

Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf?

Ja, es gibt zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten, zum Beispiel zu Stallleiter oder Ausbildungsleiter.

Welche Trends gibt es im Bereich Pferdesport?

Wachsende Nachfrage nach Freizeitreiten und therapeutischem Reiten sowie technologische Einflüsse verändern die Branche.

Was sind die Hauptaufgaben eines Bereiters?

Hauptaufgaben sind die Ausbildung von Pferden, Reitunterricht, Pferdepflege und Wettkampfvorbereitung.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Bereiter aus?

Ein typischer Arbeitstag beginnt oft mit der Pflege der Pferde, gefolgt von Training und Reitunterricht.

Mögliche Synonyme

  • Pferdetrainer/in
  • Pferdeausbilder/in
  • Pferdewirt/in
  • Reitlehrer/in
  • Pferdepfleger/in

Kategorisierung

Technologie, Recht, Ethik, Compliance, Management
  • Pferdesport
  • Tierhaltung
  • Ausbildung
  • Reitunterricht
  • Therapeutisches Reiten

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