Ausbildung und Studium
Für den Beruf der Archivfachkraft gibt es unterschiedliche Bildungswege. In Deutschland bietet sich eine Ausbildung zur Fachangestellten bzw. zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Archiv) an. Alternativ kann auch ein Studium im Bereich Archivwesen, Informationswissenschaften oder Geschichtswissenschaften mit archivwissenschaftlicher Vertiefung absolviert werden. Einige Hochschulen bieten spezialisierte Studiengänge, wie zum Beispiel „Archiv- und Informationswissenschaft“ an.
Aufgabenbereich
Archivfachkräfte sind verantwortlich für die Erfassung, Ordnung, Verwaltung und Sicherung von Archivalien. Diese können aus Dokumenten, Schriftstücken, Fotografien oder auch digitalen Datensätzen bestehen. Zu den Aufgaben gehört die Bewertung von Dokumenten und deren Erhaltungsmaßnahmen, die Beantwortung von Nutzeranfragen, das Durchführen von Recherchearbeiten und die Unterstützung bei Ausstellungen und Publikationen. Zudem sind sie auch für die Digitalisierung von Archivbeständen und die Pflege der Archivdatenbanken zuständig.
Gehalt
Das Gehalt einer Archivfachkraft variiert je nach Ausbildung, Erfahrung und Arbeitsort. In Deutschland liegt das Einstiegsgehalt für ausgebildete Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste im Bereich von etwa 2.000 bis 2.400 Euro brutto pro Monat. Mit steigender Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 3.200 Euro oder mehr ansteigen. Akademiker mit einem Abschluss im Archivwesen können mit höheren Einstiegsgehältern rechnen.
Karrierechancen
Archivfachkräfte können nach entsprechender Berufserfahrung in leitende Positionen aufsteigen oder Spezialistenrollen übernehmen, wie zum Beispiel die Leitung eines Archivs oder die Mitarbeit in Forschungsprojekten. Weiterbildungsmöglichkeiten, wie berufsbegleitende Kurse oder ein weiterführendes Masterstudium, können die Karrierechancen zusätzlich verbessern.
Anforderungen an die Stelle
Für eine erfolgreiche Karriere als Archivfachkraft sind organisatorisches Talent und ein hohes Maß an Genauigkeit wichtig. Interesse an historischen Zusammenhängen und Technologieaffinität, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, sind ebenfalls von Vorteil. Kommunikationsfähigkeiten sind entscheidend, da Archivfachkräfte oft mit unterschiedlichen Nutzern interagieren.
Zukunftsaussichten
Die Digitalisierung und der wachsende Bedarf an Informationsmanagement erhöhen die Bedeutung von Archivfachkräften. Während traditionelle Archivalien weiterhin wichtig bleiben, wird die digitale Archivierung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies eröffnet neue Tätigkeitsfelder und Möglichkeiten, etwa in der IT-gestützten Archivierung oder in Digitalisierungsprojekten.
Fazit
Die Rolle der Archivfachkraft verbindet traditionelles Archivwesen mit modernen Informationstechnologien. Aufgrund des wachsenden Bedarfs an professionellem Informationsmanagement sind die Zukunftsaussichten in diesem Bereich vielversprechend.
Welche Fähigkeiten sind besonders wichtig für Archivfachkräfte?
Archivfachkräfte sollten strukturiert und präzise arbeiten können. Technisches Verständnis, insbesondere im Umgang mit Datenbanken und digitalen Archivierungssystemen, ist ebenfalls wichtig.
Gibt es spezialisierte Weiterbildungsangebote für Archivfachkräfte?
Ja, es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote, die von spezifischen Archivierungspraktiken bis hin zu rechtlichen Aspekten der Archivierung reichen. Auch Fortbildungen im Bereich der Digitalisierung sind verbreitet.
In welchen Institutionen können Archivfachkräfte arbeiten?
Archivfachkräfte finden Anstellungen in staatlichen und städtischen Archiven, Bibliotheken, Museen, Unternehmensarchiven und Bildungseinrichtungen.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Berufsbild der Archivfachkraft?
Die Digitalisierung ist ein zentraler Aspekt, da immer mehr Archivalien digital erfasst und verwaltet werden. Archivfachkräfte arbeiten zunehmend mit digitaler Technologie und entwickeln Strategien zur langfristigen Digitalisierung und Speicherung von Daten.
Synonyme
- Archivassistent
- Informationsverwalter
- Archivar
- Archivmitarbeiter
Kategorisierung des Berufsbildes
Archivwesen, Dokumentenmanagement, Informationswissenschaft, Digitalisierung, Kulturwissenschaften
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Archivfachkraft:
- männlich: Archivfachkraft
- weiblich: Archivfachkraft
Das Berufsbild Archivfachkraft hat die offizielle KidB Klassifikation 73312.