Überblick über das Berufsbild des Anwaltsnotars/in
Ausbildung und Studium
Um Anwaltsnotar/in zu werden, benötigt man zunächst ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften, welches mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen abgeschlossen wird. Darauf folgt ein zweijähriges Referendariat, das mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen endet. In Deutschland können Rechtsanwälte, die zugleich als Notare tätig sein möchten, die Ernennung zum Anwaltsnotar beantragen. Voraussetzung hierfür ist neben der fachlichen Eignung eine mehrjährige Tätigkeit als Rechtsanwalt und erfolgreiche Teilnahme an einem speziellen Anwaltliche Fachanwaltslehrgang Notariat. In einigen Bundesländern, wie etwa in Baden-Württemberg, gibt es das sogenannte Nur-Notariatsmodell, welches ein separates Auswahlverfahren vorsieht.
Aufgabenbereich
Anwaltsnotare übernehmen sowohl rechtliche als auch notarielle Aufgaben. Zu ihren wichtigsten Tätigkeiten zählen:
- Beurkundungen und Beglaubigungen von Rechtsgeschäften, insbesondere im Immobilienbereich, im Gesellschaftsrecht und im Familienrecht.
- Beratung und Vertretung von Mandanten in rechtlichen Angelegenheiten.
- Erstellung von Grundstückskaufverträgen, Testamenten, Gesellschaftsverträgen und Eheverträgen.
- Vorbereitung und Durchführung notarieller Amtshandlungen.
Gehalt
Das Gehalt eines Anwaltsnotars kann stark variieren und hängt insbesondere vom Standort, der Berufserfahrung und dem Umfang der Mandate ab. Im Durchschnitt kann man als Anwaltsnotar ein jährliches Bruttoeinkommen zwischen 70.000 und 150.000 Euro erwarten. In Großstädten mit hoher Nachfrage kann es auch höher liegen.
Karrierechancen
Anwaltsnotare haben vielfältige Karrierechancen. Sie können sich spezialisieren, eigene Kanzleien eröffnen oder in größeren Anwaltskanzleien tätig werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, in beratender Funktion für Unternehmen tätig zu sein. Die Kombination aus anwaltlichen und notariellen Aufgaben eröffnet eine breite Palette an beruflichen Möglichkeiten.
Anforderungen
Dieser Beruf erfordert eine hohe juristische Kompetenz, hervorragende analytische Fähigkeiten und eine sorgfältige Arbeitsweise. Zudem sind sehr gute Kommunikationsfähigkeiten und Verhandlungsgeschick notwendig, um Mandanten professionell beraten und vertreten zu können. Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Integrität ist ebenso unerlässlich.
Zukunftsaussichten
Die Aussichten für Anwaltsnotare sind aktuell stabil. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen ist der Bedarf an notariellen Tätigkeiten konstant hoch. Digitalisierung und Globalisierung können die Arbeitsweise jedoch zukünftig verändern, was zum Beispiel in der Notariatssoftware oder bei Online-Beurkundungen relevant werden kann. Dennoch bleibt die notarielle Tätigkeit ein anerkannter und gefragter Beruf.
Häufig gestellte Fragen
Was unterscheidet einen Anwaltsnotar von einem Nur-Notar?
Ein Anwaltsnotar ist ein Rechtsanwalt, der auch als Notar zugelassen ist, während ein Nur-Notar ausschließlich notarielle Aufgaben übernimmt und nicht als Anwalt tätig ist.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Anwaltsnotar?
Die Ausbildung beinhaltet das Jurastudium und das Referendariat, was zusammen mindestens sieben Jahre umfasst. Hinzu kommen Berufserfahrung und gegebenenfalls spezielle Ausbildungen für den Notarberuf.
In welchen Bereichen sind Notare unabdingbar?
Notare sind insbesondere im Immobilienrecht, Gesellschaftsrecht, Erbrecht und Familienrecht unabdingbar, da viele Verträge und Erklärungen in diesen Bereichen der notariellen Beurkundung bedürfen.
Mögliche Synonyme für Anwaltsnotar/in
- Rechtsanwalt mit Notarzulassung
- Fachanwaltsnotar
- Jurist und Notar
Kategorisierung
Rechtswissenschaften, Notariat, Rechtsberatung, Vertragsrecht, Beurkundung
genderisierte Schreibweisen für das Berufsbild Anwaltsnotar/in:
- männlich: Anwaltsnotar
- weiblich: Anwaltsnotarin
Das Berufsbild Anwaltsnotar/in hat die offizielle KidB Klassifikation 73124.