Berufsbild: Abwasserkontrolleur/in
Der Beruf des Abwasserkontrolleurs bzw. der Abwasserkontrolleurin umfasst die Überwachung, Prüfung und Kontrolle von Abwasseranlagen, Abwassereinleitungen sowie der Einhaltung gesetzlicher Umwelt- und Wasserauflagen. Sie sind wichtige Fachkräfte im Bereich Umwelt- und Gewässerschutz und arbeiten für Behörden, Wasserverbände, Umweltämter oder Entsorgungsbetriebe. Abwasserkontrolleur/innen sorgen dafür, dass Abwässer fachgerecht behandelt und in die Umwelt eingeleitet werden, ohne Schäden für Mensch oder Natur zu verursachen.
Ausbildung und Studium
Der Zugang zum Beruf erfolgt über technische oder naturwissenschaftliche Qualifikationen, z. B.:
- Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik
- Ausbildung im Bereich Umwelttechnik oder Wasserwirtschaft
- Technische Berufe wie Anlagenmechaniker/in oder Elektroniker/in
- Weiterbildung zum/zur Abwassermeister/in
Alternativ können auch Studienabschlüsse in Umwelttechnik, Siedlungswasserwirtschaft, Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen oder Naturwissenschaften den Einstieg ermöglichen. Schulungen in Wasserrecht, Probenahme, Laboranalytik und Umweltüberwachung ergänzen das Fachwissen.
Aufgaben eines Abwasserkontrolleurs (m/w/d)
Die Tätigkeiten eines Abwasserkontrolleurs sind sowohl technisch als auch rechtlich geprägt. Typische Aufgaben sind:
- Überwachung von Abwassereinleitungen aus kommunalen und industriellen Anlagen
- Durchführung von Kontrollen an Kanalsystemen, Einleitstellen und Abwasseranlagen
- Probenahme und Analyse von Abwasserparametern
- Prüfung der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte und Umweltauflagen
- Dokumentation und Auswertung von Messdaten
- Erkennen und Verfolgen von Umweltschutzverstößen
- Beratung von Unternehmen und Betreibern zur Verbesserung der Abwasserqualität
- Mitarbeit an wasserrechtlichen Verfahren, Berichten und Gutachten
Gehalt
Das Gehalt variiert je nach Arbeitgeber (Behörde, Verband, Industrie) und Erfahrung. Üblicherweise liegt das Jahresgehalt zwischen 40.000 und 55.000 Euro. Mit Meisterqualifikation, leitender Funktion oder Erfahrung im technischen Außendienst können Gehälter bis zu 65.000 Euro oder mehr erreicht werden.
Karrierechancen
Die Karrierechancen für Abwasserkontrolleur/innen sind sehr gut, da Gewässerschutz, Nachhaltigkeit und gesetzliche Umweltüberwachung immer wichtiger werden. Mögliche berufliche Weiterentwicklungen sind:
- Leitung im Bereich Umweltüberwachung oder Abwassertechnik
- Fachkundigste/r für Wasser- oder Abfallrecht
- Umweltmanagement oder Qualitätsmanagement
- Wechsel in Ingenieurbüros oder Planungsstellen
- Weiterbildung zum/zur Abwassermeister/in oder Techniker/in für Umweltschutztechnik
Anforderungen
Für diesen Beruf sind folgende Fähigkeiten besonders wichtig:
- Kenntnisse der Abwassertechnik und Umweltgesetze
- Technisches Verständnis und Messkompetenz
- Analytisches Denken und sorgfältige Dokumentation
- Eigenständige Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein
- Gute Kommunikationsfähigkeiten, z. B. bei Betriebsbegehungen
- Bereitschaft zu Außendiensteinsätzen
- Interesse an Umwelt- und Gewässerschutz
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten sind hervorragend. Durch strengere EU- und nationale Umweltauflagen steigt der Bedarf an qualifiziertem Kontrollpersonal. Themen wie Mikroplastik, Industrieabwässer, moderne Reinigungsverfahren und Hochwasserschutz sorgen für neue Aufgabenfelder.
Auch die zunehmende Digitalisierung von Mess- und Überwachungssystemen (Smart Monitoring) verändert das Berufsbild und schafft neue Entwicklungsmöglichkeiten.
Fazit
Der Beruf des Abwasserkontrolleurs ist verantwortungsvoll und vielfältig. Er kombiniert Umwelttechnik, Überwachungstätigkeiten und gesetzliche Prüfaufgaben. Wer gerne im Außendienst arbeitet, sich für Umweltschutz engagiert und technisches Verständnis mitbringt, findet in diesem Beruf ein stabiles und zukunftssicheres Tätigkeitsfeld.
Häufig gestellte Fragen
Welche Ausbildung benötigt man als Abwasserkontrolleur/in?
Eine technische oder umweltbezogene Ausbildung, z. B. Fachkraft für Abwassertechnik, oder ein Studium der Umwelttechnik oder Wasserwirtschaft.
Wo arbeiten Abwasserkontrolleur/innen?
In Umweltbehörden, Wasserverbänden, kommunalen Betrieben, Ingenieurbüros und teilweise in Industrieunternehmen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Schulungen in Wasserrecht, Umweltanalytik, Messmethoden, Abwasserrecht, Abwassermeister/in oder Techniker/in für Umweltschutz.
Kann man in diesem Beruf im Homeoffice arbeiten?
Nur teilweise. Außendiensttätigkeiten und Kontrollen finden vor Ort statt, während Berichte und Auswertungen teilweise im Büro oder Homeoffice erledigt werden können.
Synonyme für Abwasserkontrolleur/in
- Abwasserüberwacher/in
- Umweltkontrolleur/in (Fachbereich Wasser/Abwasser)
- Wasserqualitätskontrolleur/in
- Fachkraft für Abwasserüberwachung
- Technische/r Prüfer/in Abwasser
Abwassertechnik, Kontrolle, Umwelttechnik, Wasserwirtschaft, Gewässerschutz, Probenahme, Messung, Umweltrecht, Außendienst, Nachhaltigkeit
KIDB
KidB Klassifikation 34312
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