Berufsbild: Abteilungsleiter/in (Keramische Industrie)
Der Beruf des Abteilungsleiters bzw. der Abteilungsleiterin in der keramischen Industrie umfasst die organisatorische und fachliche Leitung einer Produktions-, Entwicklungs- oder Qualitätsabteilung. Die keramische Industrie stellt Produkte wie technische Keramik, Baukeramik, Sanitärkeramik oder Haushaltswaren her. Abteilungsleiter/innen tragen die Verantwortung dafür, dass Produktionsprozesse effizient, sicher und in hoher Qualität ablaufen und die Produkte den geforderten Standards entsprechen.
Ausbildung und Studium
Typische Zugangswege in dieses Berufsfeld sind technische Ausbildungen oder Studiengänge, beispielsweise:
- Chemielaborant/in oder Werkstoffprüfer/in
- Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik oder Keramiktechnik
- Ausbildung in der Produktionstechnik oder Industriekeramik
Ein Studium in Werkstofftechnik, Keramiktechnik, Materialwissenschaften, Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder Chemieingenieurwesen erhöht die Qualifikationen für eine Leitungsfunktion erheblich. Berufserfahrung in der Produktion, Qualitätsprüfung oder Entwicklung keramischer Produkte ist oft Voraussetzung. Weiterbildungen im Qualitätsmanagement, Lean Production oder Führungskompetenz unterstützen den beruflichen Aufstieg.
Aufgaben eines Abteilungsleiters (Keramische Industrie)
Die Aufgaben in dieser Position sind umfangreich und beinhalten fachliche, organisatorische und personelle Verantwortungsbereiche. Dazu zählen:
- Leitung und Koordination der zuständigen Abteilung (z. B. Produktion, Entwicklung, Qualitätssicherung)
- Überwachung und Steuerung keramischer Produktionsprozesse (z. B. Formgebung, Brennen, Glasieren)
- Qualitätskontrolle und Sicherstellung der Einhaltung von Normen und Standards
- Einsatzplanung und Führung der Mitarbeitenden
- Optimierung von Abläufen, Maschinen und Produktionsanlagen
- Überwachung von Rohstoffen, Materialmischungen und Herstellungsparametern
- Zusammenarbeit mit Entwicklung, Labor, Logistik und Management
- Dokumentation, Berichtswesen und Kennzahlenanalyse
Gehalt
Das Gehalt eines Abteilungsleiters in der keramischen Industrie variiert je nach Tätigkeitsbereich, Unternehmensgröße und Erfahrung. Die Jahresgehälter liegen üblicherweise zwischen 50.000 und 70.000 Euro. In großen Industriebetrieben oder in hochspezialisierten Bereichen wie technischer Keramik sind Gehälter von 75.000 bis 90.000 Euro möglich.
Karrierechancen
Die Karrierechancen sind sehr gut, insbesondere bei Unternehmen, die hochwertige technische Keramik, Feuerfestmaterialien oder Spezialprodukte herstellen. Mögliche berufliche Weiterentwicklungen sind:
- Produktionsleitung oder Werksleitung
- Technische Leitung oder Entwicklungsleitung
- Qualitätsmanagement oder Prozessoptimierung
- Projektleitung in F&E oder Automatisierungsprojekten
- Selbstständigkeit im Bereich Werkstoffe oder Beratung
Durch die steigende Nachfrage nach Hightech-Keramik in Branchen wie Medizintechnik, Energie, Elektronik oder Luftfahrt entstehen zusätzliche Karrierewege.
Anforderungen
Für diesen Beruf sind folgende Fähigkeiten und Eigenschaften von besonderer Bedeutung:
- Fundiertes Wissen in Werkstoffkunde und keramischen Fertigungsverfahren
- Technisches Verständnis und Erfahrung im Umgang mit Industrieanlagen
- Führungskompetenz und Teamfähigkeit
- Hohes Qualitätsbewusstsein und sorgfältige Arbeitsweise
- Organisationstalent und analytische Fähigkeiten
- Kenntnisse in Qualitätsmanagement (z. B. ISO-Zertifizierungen)
- Bereitschaft zu Verantwortung und Entscheidungsfindung
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten in der keramischen Industrie sind sehr positiv. Die Branche entwickelt sich stetig weiter – insbesondere im Bereich technischer Hochleistungskeramik für Elektronik, Medizintechnik oder industrielle Anwendungen.
Digitalisierung, Automatisierung und neue Fertigungstechniken wie 3D-Druck bieten zusätzliche Chancen für qualifizierte Führungskräfte. Auch nachhaltige Materialien und energieeffiziente Herstellungsprozesse gewinnen an Bedeutung.
Fazit
Der Beruf des Abteilungsleiters in der keramischen Industrie verbindet technisches Fachwissen mit Führungsverantwortung und Prozessmanagement. Wer sich für Materialien, Produktionstechnologie und industrielle Abläufe begeistert, findet in diesem Beruf ein spannendes, anspruchsvolles und zukunftsorientiertes Tätigkeitsfeld.
Häufig gestellte Fragen
Welche Ausbildung benötigt man als Abteilungsleiter/in (Keramische Industrie)?
Eine technische Ausbildung oder ein Studium in Werkstofftechnik, Keramiktechnik, Verfahrenstechnik oder ähnlichen Bereichen sowie Berufserfahrung im Produktionsumfeld.
In welchen Unternehmen arbeiten Abteilungsleiter/innen der keramischen Industrie?
In Herstellern von Baukeramik, technischer Keramik, Feuerfestmaterialien, Sanitärkeramik, Glasur- und Rohstoffbetrieben sowie Forschungseinrichtungen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Qualitätsmanagement (z. B. ISO 9001), Lean Management, Führungsschulungen, Prozessoptimierung, Werkstoff-Weiterbildungen oder Spezialisierungen in F&E.
Kann man in diesem Beruf im Homeoffice arbeiten?
Nur sehr eingeschränkt, da viele Aufgaben direkt an Produktionsstätten oder Prüfständen stattfinden. Administrative Tätigkeiten können teilweise remote erfolgen.
Synonyme für Abteilungsleiter/in (Keramische Industrie)
- Leitung Keramikproduktion
- Abteilungsleitung Werkstofftechnik
- Teamleiter/in Keramikfertigung
- Produktionsleiter/in Keramik
- Fachbereichsleiter/in Technische Keramik
Keramik, Werkstofftechnik, Produktion, Industrie, Brennprozesse, Qualitätssicherung, Materialwissenschaften, Teamleitung, Fertigung, Technische Keramik
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