Bei einem Bewerbungsgespräch geht es nicht nur darum, mit Deinem Lebenslauf zu beeindrucken oder die richtigen Worte zu finden. Auch Deine Körpersprache spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Du wahrgenommen wirst. Sie kann Vertrauen schaffen, Enthusiasmus vermitteln und letztlich Deine Chancen auf den Job erhöhen. Leider aber auch in die andere Richtung: wer über seine Körpersprache Unsicherheit, Ablehnung oder andere negative Zeichen gibt, wird beim Bewerbungsgespräch schlechter abschneiden.
Körpersprache bewusst einsetzen
1. Der erste Eindruck zählt
Schon die ersten Sekunden Deines Auftritts können entscheidend sein. Studien zeigen, dass der erste Eindruck oftmals in den ersten sieben Sekunden gebildet wird. Achte darauf, dass Du:
- Aufrecht und selbstbewusst stehst
- Ein freundliches Lächeln zeigst
- Den Augenkontakt mit Deinem Gegenüber suchst
2. Der Handschlag
Ein fester, aber nicht zu starker Handschlag kann Sicherheit und Selbstbewusstsein signalisieren. Wichtig ist, dass Du Augenkontakt hältst und dabei freundlich bist. Wie Körpersprache gedeutet werden kann, siehst Du an diesem Beispiel: schon der erste Handschlag gibt viele Informationen über Dich preis.
Handschlag-Art | Bedeutung |
---|---|
Fester Handschlag | Selbstvertrauen, Offenheit |
Zaghafter Handschlag | Mangelndes Selbstvertrauen |
Zu starker Handschlag | Überkompensation, Dominanz |
3. Die richtige Körperhaltung
Die richtige Körperhaltung bei Bewerbungsgesprächen ist aus mehreren Gründen wichtig, da sie wesentlich dazu beiträgt, wie du von deinem Gesprächspartner wahrgenommen wirst. Hier sind einige der zentralen Aspekte:
Nonverbale Kommunikation
Körperhaltung ist ein wesentlicher Teil der nonverbalen Kommunikation. Sie vermittelt oft mehr als das, was du tatsächlich sagst. Eine aufrechte und offene Haltung signalisiert Selbstbewusstsein, Interesse und Professionalität. Eine zusammengesunkene oder defensive Haltung hingegen kann Desinteresse, Unsicherheit oder Nervosität ausdrücken.
Erster Eindruck
Der erste Eindruck zählt. Die Art und Weise, wie du dich hinsetzt, stehst oder dich bewegst, kann innerhalb von Sekunden beeinflussen, wie kompetent und selbstbewusst du wahrgenommen wirst. Eine gute Haltung zeigt, dass du dich wohlfühlst und dich auf das Gespräch freust.
Selbstbewusstsein und Überzeugungskraft
Eine aufrechte Haltung mit leichtem Lächeln kann nicht nur anderen Selbstbewusstsein zeigen, sondern auch dir selbst helfen, dich sicherer zu fühlen. Deine Haltung beeinflusst dein inneres Gefühl – eine Technik, die oft als „Power Posing“ bezeichnet wird.
Aktives Zuhören
Eine offene und nach vorne gerichtete Haltung zeigt, dass du aufmerksam bist und dich für das Gespräch interessierst. Dazu gehört auch, dem Gesprächspartner Blickkontakt zu halten und mit kleinen Gesten wie einem Nicken zu signalisieren, dass du zuhörst.
Professionalität
Eine korrekte Haltung spiegelt auch Respekt gegenüber deinem Gegenüber wider. Sie zeigt, dass du das Gespräch ernst nimmst und dich professionell präsentierst.
Tipps für die richtige Haltung:
- Aufrecht sitzen: Halte den Rücken gerade, ohne dich zu versteifen. Setze dich leicht nach vorne, um Interesse zu signalisieren.
- Offene Gestik: Vermeide verschränkte Arme, da dies defensiv oder abweisend wirken kann.
- Blickkontakt halten: Das zeigt Engagement und schafft eine Verbindung zum Gesprächspartner.
- Hände ruhig halten: Unruhige Hände oder ständiges Fummeln können als Nervosität interpretiert werden.
- Lächeln: Ein freundliches Lächeln schafft Sympathie und zeigt Selbstbewusstsein.
Eine gute Körperhaltung hilft dir also nicht nur, professioneller aufzutreten, sondern unterstützt dich auch dabei, eine positive Beziehung zum Gesprächspartner aufzubauen.
4. Die Bedeutung von Mimik
Die richtige Mimik bei Bewerbungsgesprächen ist genauso wichtig wie deine Worte, denn sie beeinflusst maßgeblich, wie du von deinem Gesprächspartner wahrgenommen wirst. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum deine Mimik eine zentrale Rolle spielt:
Nonverbale Kommunikation verstärkt deine Botschaft
Deine Mimik ergänzt und unterstützt das, was du sagst. Ein freundliches Lächeln, ein interessiertes Stirnrunzeln oder eine aufmerksame Mimik kann deine Worte authentischer und glaubwürdiger erscheinen lassen. Unpassende oder fehlende Mimik hingegen kann Verwirrung oder Misstrauen erzeugen.
Erster Eindruck
Die Mimik ist einer der ersten Aspekte, die dein Gegenüber bemerkt. Ein offener, positiver Gesichtsausdruck vermittelt Sympathie, Selbstbewusstsein und Interesse. Ein neutraler oder verschlossener Gesichtsausdruck kann hingegen distanziert oder desinteressiert wirken.
Emotionale Intelligenz zeigen
Eine kontrollierte, aber natürliche Mimik zeigt, dass du deine Emotionen im Griff hast und dich an die Situation anpassen kannst. Wenn du etwa aufmerksam wirkst oder an der richtigen Stelle lächelst, signalisierst du, dass du empathisch bist und die Dynamik des Gesprächs verstehst.
Interesse und Engagement ausdrücken
Mit deiner Mimik kannst du zeigen, dass du aufmerksam bist und dich für das Gespräch interessierst. Ein leichtes Nicken, ein aufmerksamer Blick oder ein zustimmendes Lächeln wirken einladend und unterstreichen, dass du aktiv zuhörst.
Authentizität und Sympathie
Ein natürlicher, entspannter Gesichtsausdruck macht dich authentisch und sympathisch. Übertriebene oder gezwungene Mimik kann hingegen künstlich wirken und das Vertrauen deines Gegenübers mindern.
Stress und Nervosität minimieren
Eine kontrollierte Mimik kann dabei helfen, Nervosität nicht offensichtlich zu zeigen. Wenn du dich bewusst auf einen ruhigen, freundlichen Gesichtsausdruck konzentrierst, wirkt das nicht nur souverän, sondern kann auch dir selbst helfen, dich zu entspannen.
Tipps für die richtige Mimik:
- Lächeln: Ein freundliches, aber nicht aufgesetztes Lächeln schafft sofort Sympathie.
- Blickkontakt: Halte regelmäßig Augenkontakt, ohne zu starren – das zeigt Interesse und Selbstbewusstsein.
- Neutrale Entspannung: Vermeide einen zu ernsten oder angespannten Gesichtsausdruck. Entspanne deine Gesichtsmuskulatur.
- Emotionen zeigen: Zeige passende Emotionen (z. B. ein leichtes Lächeln bei positiven Themen), aber übertreibe nicht.
- Aufmerksamkeit signalisieren: Hebe bei Interesse leicht die Augenbrauen oder nicke gelegentlich, um aktives Zuhören zu verdeutlichen.
Die richtige Mimik sorgt also dafür, dass du professionell, sympathisch und authentisch wirkst. Sie ist ein Schlüssel, um dein Gegenüber zu überzeugen und eine positive, offene Atmosphäre im Bewerbungsgespräch zu schaffen.
Ganz wichtig: Augenkontakt halten
Auch wenn das nicht immer ganz einfach ist: Augenkontakt zeigt Interesse und Verbundenheit, sollte aber natürlich wirken. Ein starrer Blick kann unangenehm sein. Aber keine Sorge – Du kannst das im Vorfeld auch üben und Dich so besser auf Deine Gespräche vorbereiten.
Chancen und Risiken von Körpersprache
Chancen
- Starke Körpersprache kann Vertrauen erwerben
- Sorgt für einen positiven, bleibenden Eindruck
- Ergänzt den verbalen Ausdruck und gibt Deinen Worten Gewicht
Risiken
- Falsche oder unangemessene Körpersprache kann den Interviewer abschrecken
- Übermäßig kontrolliert oder unnatürlich wirkende Gesten können als Unehrlichkeit interpretiert werden

Ein überzeugender Auftritt im Bewerbungsgespräch kann Dir den Weg zu großartigen beruflichen Möglichkeiten ebnen. Gerade in einer Zeit, in der Soft Skills zunehmend an Bedeutung gewinnen, kann die Fähigkeit, seine Körpersprache bewusst einzusetzen, Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern.
Zukunftstrends
- Steigende Bedeutung von Empathie und emotionaler Intelligenz in der Arbeitswelt
- Stärkerer Fokus auf Teamfähigkeit und Kommunikation
- Verstärkte Betonung von interkultureller Kompetenz durch Globalisierung
Fazit
Unabhängig davon, ob Du Schüler, Absolvent oder jemand bist, der sich beruflich umorientieren möchte – ein souveräner Auftritt mit überzeugender Körpersprache kann Dir Türen öffnen und Dein berufliches Fortkommen maßgeblich beeinflussen. Übe im Vorfeld und finde eine natürliche Balance, die Deine Persönlichkeit authentisch widerspiegelt. Versuche Dich auch immer in Dein Gegenüber hinein zu versetzen und überlege Dir, ob Du Dich selber einstellen würdest, wenn Du auf der anderen Seite des Tisches sitzen würdest. Ändere die Dinge, die Dich selber an Dir stören und bereite Dich entsprechend gut auf solche Gespräche vor.